Tipps und Tricks für Jede und Jeden
Tipp 1: Wasser
Trinkst du Wasser? Sehr wahrscheinlich lautet deine Antwort «ja». In diesem Fall kannst du mit wenig Aufwand dazu beitragen, dass die Umweltbelastung gesenkt wird.
Wie das geht? Verzichte auf den Kauf von Mineralwasser in Petflaschen. Durch deren Herstellung, Verpackung und Transport wird unsere Umwelt unnötig überansprucht. Denn für die Herstellung von Mineralwasser braucht es bis zu 1'000 Mal mehr Energie als für normales Trinkwasser. Besorge dir deine eigene Trinkflasche und fülle sie beim Wasserhahn auf. In der Schweiz kann man das Wasser nämlich von überall trinken. Was für ein Privileg!
Tipp 2: Kleidung
Kennst du das? Du schaust in den Kleiderschrank und entdeckst Stücke, die du kaum mehr als zwei Mal getragen hast. Du schämst dich für deine Einkäufe, denn du weisst genau, dass du die Kleidungsstücke nie mehr anziehen wirst. Dann probiere folgendes aus:
Sortiere diese Kleidungsstücke aus. Informiere dich über Tauschbörsen in deiner Nähe, bringe deine alten Klamotten mit und wechsle sie gegen passende aus. So musst du nichts wegwerfen und unterstützst einen nachhaltigen Kreislauf. Denn wer sagt, dass man Kleidung nach dem Benutzen wegwerfen soll? Oftmals handelt es sich um Stücke, die noch gut zu tragen sind und an denen jemand anderes noch Freude hat. So muss keine neue Kleidung gekauft werden und zusätzlichst sparst du Geld.
Wenn du bereit bist, deinen Kleiderkonsum grundlegend zu ändern, dann verschiebe dir deine Shoppingtour von deinen gewohnten Einkaufsläden zu Brockenhäusern und Secondhandläden. Kleiderproduzenten verkaufen meist Kleider, die in Bangladesch von billigen Arbeitskräften, nicht selten auch von Kindern, hergestellt werden. Diese kriegen für ihre Arbeit bloss einen Hungerlohn, sind mehrere Stunden täglich giftigen Dämpfen ausgesetzt und tragen teilweise sogar Windeln weil sie keine WC-Pause bekommen!
Mache einen Unterschied und zeige, dass du diese Ausnutzung der Bevölkerung in Entwicklungsländern nicht unterstützen willst.
Tipp 3: Food
Nur rund zwei Drittel aller in der Schweiz produzierten Lebensmittel werden von uns tatsächlich konsumiert. Der Rest davon – ca. 2 Millionen Tonnen – geht zwischen Feld und Teller verloren oder wird verschwendet. Das entspricht täglich einer ganzen Mahlzeit pro Person!
Was du dagegen tun kannst:
- Esse deine bereits eingekauften Lebensmittel auf, bevor sie ungeniessbar werden. Aber auch schon abgelaufene Lebensmittel kann man oftmals noch essen. Verlasse dich also nicht zu sehr aufs Ablaufdatum sondern mehr auf deine Nase und deine Augen.
- Lasse deine Essensreste im Restaurant einpacken statt wegwerfen. So hast du auch noch für den nächsten Tag eine feine Mahlzeit bereit.
- Kaufe "Esswaren von gestern". Z.B. bei der Äss Bar, welche schmackhaftes Gebäck vom Vortag verkauft.
Tipp 4: Handy
Im Schnitt wechseln wir Schweizer/innen unser Handy alle 12 bis 18 Monate aus. Während im Jahr 2002 noch 79 Mobiltelefone auf 100 Einwohner kamen, waren es zehn Jahre später bereits 135 Handys. Eine enorme Zahl!
Hast du gewusst?
Zur Herstellung von Mobiltelefonen benötigt es diverse Metalle, unteranderem Kobalt (steckt in jedem Lithium-Ionen-Akku), Zinn, Tantal, Wolfram und Gold. Diese werden von billigen Arbeitskräften, oftmals von Kindern, im Bereich Kongo in Afrika, unter gefährlichen Bedingungen aus dem Boden gegraben. Viele sterben dabei oder werden von den Metallen vergiftet. Dazu kommt, dass die Erträge der Minen, gerade im Kongo, schlussendlich für die Finanzierung des Bürgerkrieges benötigt werden.
Was kann ich dagegen tun?
Oftmals benutzen die Handy-Hersteller, schnell abschwächende, nicht-austauschbare Akkus, die dazu führen, dass der Besitzer das Handy schon nach einer kurzen Zeit durch ein Neues austauschen muss.
- Behalte dein Handy solange es noch funktioniert.
- Wenn du ein Neues kaufen musst, achte auf die Produzenten und kaufe wenn möglich ein Fairphone.
- Verzichte auf Abos, bei denen du alle ein oder zwei Jahre das Neuste Handy bekommst.
- Lade dein Handy nur selten oder nie auf 100% auf. Dies führt nämlich zu einer raschen Abnutzung des Akkus.
Tipp 5: Plastik #1
Kaufst du deine Mahlzeit während der Schule oder Arbeit oft auswärts ein? Beim Lebensmittelladen um die Ecke oder am Take-Away Stand? Dann achte dich in in den nächsten Tagen darauf, wie viel Abfall du dabei produzierst. Es ist nämlich eine Menge.
Forscher gehen davon aus, dass bis 2050 mehr Plastik als Fische im Meer schwimmen wird. Auch die Schweiz trägt einen Beitrag dazu bei. Denn der/die durchschnittliche Schweizer/in produziert pro Jahr 125 Kg Plastik Abfälle. Davon wird nur ca. 1/4 tatsächlich recycelt.
Was du tun kannst um zukünftig plastikloser durchs Leben zu gehen:
- Gewöhne dir an, in deiner Tasche oder im Rucksack, immer ein Besteck-Set von Zuhause dabei zu haben. So kannst du auf das Plastikbesteck verzichten und bist stets gut ausgerüstet.
- Verzichte auf den Plastik-Sack. Nehme dir dein Mittagessen stattdessen in die Tasche oder trage es mit den Händen. Immer eine kleine Tasche bei sich zu tragen zahlt sich übrigens auch aus, nicht nur in diesem Bereich.
- Lass dir an Take-Away Ständen dein Essen in ein mitgebrachtes Tupperware oder einen Teller abfüllen.
Tipp 6: Veggie
Hand aufs Herz: Wie oft isst du Fleisch? Monatlich? Wöchentlich? Täglich? Im Jahr 2017 wurden in der Schweiz 427‘067 t Fleisch konsumiert. Das entspricht einer Menge von etwa 50 k pro Person! Eine wahnsinns Menge die einen noch wahnsinnigeren Einfluss auf unsere Umwelt hat.
Denn die Fleischproduktion gehört mit rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen zu den wichtigsten Verursachern der globalen Erwärmung. Dazu gehören sowohl direkte Emissionen wie z.B. aus dem Magen freigesetztes Methan bei Rindern, vor allem aber Emissionen bei der Futtererzeugung inklusive Abholzungen zur Landumwandlung.
Rund 80% der weltweiten landwirtschaftlichen Anbaufläche werden nämlich als Futtermittel für die Fleischproduktion verwendet. Das führt zu Monokulturen, Abholzung des Regenwaldes sowie zu Mangelernährung im glogalen Süden. Neben den Lebensmitteln wird auch sehr viel Wasser verbraucht. Das Endergebnis: Für 1 Kilo Rindfleisch werden 13.3 k CO2 freigesetzt!
Um CO2 sparender zu leben ist ein bewusster Fleischkonsum dringend nötig! Mit folgenden Tipps kannst du bewusster Fleisch geniessen.
- Geniesse nur ein bis zweimal pro Woche Fleisch.
- Esse nur Fleisch aus Schweizer Haltung. Wenn möglich nur Bio und keine Massenproduktion.
- Kaufe dir dein Fleisch beim Bauern in der Nähe und nicht beim Grosskonzern.
Tipp 7: Ausleihen
Du gehst seit Jahren wieder einmal Skifahren aber hast keine Skiier mehr? Oder brauchst ein Zelt für einen Campingausflug besitzst aber keins? Jeder kennt diesen Moment, da braucht man etwas hat es aber nicht Zuhause, weil man es eben nur selten braucht.
Statt nun in den Einkaufsladen zu hasten und noch schnell das benötigte Produkt zu kaufen überlege dir doch einmal: Muss ich dieses Produkt wirklich neu kaufen? Unser übermässiger Konsum hat nämlich einen sehr grossen Einfluss auf unsere Umwelt. Das Verlangen alles besitzen zu müssen, führt dazu, dass wir oftmals Dinge einkaufen, die für den einmaligen Gebrauch vorbestimmt sind. Dabei verschwenden wir wertvolle Rohstoffe und Geld.
Überlege dir vor deinem nächsten Einkauf folgendes:
- Brauche ich das wirklich?
- Haben vielleicht meine Freunde oder Bekannte so etwas noch Zuhause?
- Gibts das nicht auch Second Hand z.B. im Brocki oder auf Ricardo, Tutti etc.?
- Ich habe zwar schon eins ist aber kaputt... Könnte man es reparieren?
Tipp 8: Recycling
Täglich produziert jeder von uns Abfall. Im Schnitt ergibt das eine Menge von insg. 5,71 Millionen Tonnen also 702 Kilogramm pro Kopf. Eine gewaltige Menge und ein schlechtes Ergebnis denn damit liegt die Schweiz ganz an der Spitze der weltweiten Abfallproduzenten.
Zum Glück haben wir wenigstens ein gutes recycling System, in welchem wir vieles wiederverwerten können. Trotzdem werden noch immer viele wiederverwertbaren Rohstoffe einfach verbrannt statt umweltgerecht entsorgt. Vor allem Batterien, PET-Flaschen und Stahl landen häufig im Abfalleimer.
Was du verändern kannst:
Trenne deine Abfälle sauber. Nicht nur Karton, Glas und Papier sondern auch Alu, PET, Bio-Abfälle und Elektroschrott. So können die Rohstoffe wiederverwendet werden und weniger giftige Abgase landen in der Luft.
Tipp 9: Plastik #2
Gut geplant ist schon halb erledigt: Ist dir schon einmal aufgefallen, wieviel Plastik bei einem Einkauf verbraucht wird? Äpfel in Plastik-Verpackung und das Plastik-Säckli muss natürlich auch noch überall drum herum. Zuhause angekommen landen die Säckli dann direkt im Abfall. Pro Jahr und Person werden ca. 200 Plastiksäcke verbraucht und weggeworfen! Gings da nicht auch nachhaltiger?
Doch, es ginge! Diese Tipps sind einfach umgesetzt und erzielen jedoch einen grossen Effekt.
- Überlege dir vor deinem Einkauf gut was du brauchst. Dann nimm dir von Zuhause Säcke und Taschen mit. Wahrscheindlich bist du nämlich bereits im Besitz von diversen Taschen, die nur darauf warten endlich genutzt zu werden.
- Besorge dir einen Baumwollsack, den du immer mit dabei haben kannst (geht übrigens auch prima zum selber nähen, z.B. aus alten Kleidern). So bist du gut vorbereitet auf spontane Einkäufe.
- Kaufe, wenn möglich, die unverpackten Lebensmittel.
- Benutze für den Transport von kleinen Einkäufen deine Hände oder deinen Rucksack. Das gilt sowohl für das Gemüse, wie auch für das Brot. Beides hat nämlich schon eine "Schutzschicht" drumm herum und muss nicht extra zusätzlich eingepackt werden.
- Falls du doch wieder einmal Plastik-Säcke kaufen musst, werfe diese nicht weg sondern behalte sie. Bei diversen Gelegenheiten kannst du diese nämlich wiederverwenden.
Tipp 10: Velo
Du fährst mit dem Auto zur Arbeit und fliegst mit dem Flugzeug in die Ferien? Dann verursachst du zusammen mit anderen Schweizerinnen und Schweizer einen Drittel der CO2 Emissionen der Schweiz. Davon gehen 60% zu Lasten von Personenwagen.
Obwohl das Schweizer ÖV Netzwerk top ist, sind viele Schweizerinnen und Schweizer mit dem Auto unterwegs. Dies stellt ein grosses Problem für unsere Umwelt dar. Denn mit dem Flugzeug in die Ferien zu gehen ist zwar günstig und schnell und mit dem Auto zur Arbeit zu fahren bequem, doch die daraus resultierenden Schäden sind erheblich.
Hast du gewusst? Ein Flug von Zürich nach Paris produziert 87,8 kg CO2 pro Kopf, eine Fahrt mit dem Auto 60 bis 70 kg CO2, je nach Art des Fahrzeugs und eine Reise mit dem Zug nur 3,0 kg CO2. Der Zug ist also die weitaus klimafreundlichste Bewegungsmöglichkeit für längere Strecken. Für kürzere Strecken kannst du dir auch mit dem Fahrrad prima aushelfen und bleibst dazu noch fit.
Überlege dir vor deiner nächsten Autofahrt und dem nächsten Flug zweimal, ob du die Strecke nicht auch mit ÖV oder Fahrrad überwinden kannst.
Tipp 11: Regional
Beeren im Januar? Äpfel, Tomaten und Auberginen aus Spanien? Ist dir schon einmal aufgefallen wie breit das Angebot an ausländischen Produkten im Ladenregal ist? Diese Produkte werden im Ausland angebaut, meist mit Pestiziden behandelt und dann in die Schweiz verfrachtet, per Flugzeug, Lastwagen oder Schiff. Dieser Prozess verbraucht sehr viel CO2.
Wie du mit nachhaltiger Ernährung zu einem ressourcenschonenderen Umgang mit Lebensmitteln beitragen kannst:
- Kaufe möglichst nur saisonale und regionale Produkte. So gehst du auf Nummer sicher, dass das Produkt keine lange, umweltschädigende Reise hinter sich hat und auch nicht in einem beheizten Gewächshaus gezüchtet wurde. Auf Beeren oder andere Früchte kann man im Winter gut mal verzichten.
- Falls du doch Produkte aus dem Ausland kaufst, achte auf das Herkunftsland. Ob aus Peru oder aus Spanien macht einen sehr grossen Unterschied.
- Achte auf Labels. Bio Einkäufe sind sehr wichtig, denn so kannst du davon ausgehen, dass für dein Produkt keine giftigen Stoffe in die Umwelt gesetzt wurden.
- Frage dich bei deinem Einkauf: Brauche ich wirklich jede Woche Avocados oder Bananen? Lassen dir solche Produkte zu Luxusgütern werden, die du dir zwischendurch erlauben kannst aber in einem vertretbaren Mass.
- Hat es in deiner Nähe ein Bauernhof? Dann kaufe Milch, Eier, Fleisch und Gemüse wenn möglich von dort. So unterstützst du die Bauern in deiner Nähe und hast erstklassiges Essen Zuhause.