Wenn der Samichlaus im Kartonhaus vorbeikommt
Interview mit Sara Gerber
Sara, das war die erste NoD, welche du organisiert hast. Wie ist es dir dabei ergangen?
Nachdem wir als Team die erste Schlappe im September wegen den geringen Anmeldungen einstecken mussten, gingen wir mit neuem Elan an die Sache ran, als mehr Anmeldungen eintrudelten. Es war auch eine Erleichterung mehr Zeit für Werbung und Planung zu haben, da wir den Anlass nach hinten verschoben.
War es schwierig, die Jugendlichen für dieses Erlebnis zu motivieren?
Ja eigentlich schon. Wer noch nie so eine NoD gemacht hat, kann sich schwer vorstellen, wie abenteuerlich und sinnvoll eine solche Aktion ist. Geholfen hat, dass ich in der Kirche offen von den wenigen Anmeldungen sprach und, dass ein älterer Teenie von seiner Erfahrung mit NoD erzählte. Unser Gebet für mehr Anmeldungen hat auch geholfen.
Der Dezember ist nicht gerade die beliebteste Zeit für eine Durchführung. Kannst du eine NoD im Winter weiterempfehlen?
Ja definitiv. Es macht es nur noch realistischer. Einzig zwei Teenies mussten sich bereits im Voraus wegen gesundheitlichen Gründen abmelden. Solange es einen warmen Rückzugsort, eine Feuerstelle und Wolldecken gibt, passt das tip top.
Was war das Highlight, was das Lowlight?
Top: Fast alle haben trotz Regen und eher kalten Temperaturen draussen geschlafen. Der Samichlaus mit Essens-Bons, die Feuerstelle und die Feuersterne waren weitere Highlights.
Flop: Es war schwierig die Teens für das Sponsoren-Suchen zu gewinnen und wie bereits erwähnt, hatten wir ebenfalls Anlaufschwierigkeiten mit den Anmeldungen. Enttäuschend war, dass sich die Teens wegen den mangelnden Schneidecutter gestritten haben. Jede Gruppe hatte nur einen. Diese Problematik stellte allerdings ein realistisches Szenario im Slum dar. Es fielen Aussagen wie „mein“ oder „unser Cutter“.
War TearFund mit dem Angebot eine Unterstützung für deine Arbeit mit den Teens? Falls ja, inwiefern?
Ja definitiv. Für alles Material, Erfahrung über das Projekt und freudiges Mittragen in allen Phasen. Ohne euch hätten ich gar nicht gewusst wo anfangen.
Konntest du auch persönlich von NoD profitieren?
Ja auf jeden Fall! Ich bin wieder einmal ganz dankbar für mein warmes weiches Bett, genügend Essen, einen Job und, dass ich bei der Kälte ins Haus gehen kann. Es hat mich neu berührt, wie arm Menschen auch hier sein können. Bei den Vorbereitungen haben wir uns auch ein paar Filmausschnitte über Foodwaste angeschaut und, wie wir in reichen Ländern mit unserem Verhalten dafür sorgen, dass andere in benachteiligten Ländern hungern. Ich schaue jetzt mehr drauf, welche Früchte ich kaufe, obwohl ich exotische Früchte über alles liebe!
Gut zu wissen
Cool, dass du dich dieser zusätzlichen Herausforderung stellst. Es gibt allerdings ein paar Punkte, welche du unbedingt beachten solltest.